Was ist ADS/ADHS?

Kinder mit einer Aufmerksamkeitsdefizitstörung können sich schlechter aktiv konzentrieren als Gleichaltrige, und sie neigen viel stärker zu impulsivem, also spontanem und unüberlegten Verhalten.

  • Bei der Form mit Hyperaktivität (ADHS) ist zugleich eine starke Bewegungsunruhe vorhanden, das Stillsitzen fällt schwer, die Arbeitsweise ist oft sehr flüchtig
  • Bei der Form ohne Hyperaktivität (ADS)  steht eine starke Verträumtheit im Vordergrund, die Gedanken schweifen ständig ab und können bei Anforderungen nicht beim Thema gehalten werden. Oft sind die Kinder sehr langsam bei allen Alltagverrichtungen oder Aufgaben.


Bei stark lustbetonten Aktivitäten können Kinder mit AD(H)S sich  durchaus in etwas vertiefen – sie können ihre Aufmerksamkeit aber nicht gezielt einsetzen, sie können sie schlechter steuern. Wird von ihnen eine aktive, nicht lustbetonte Konzentrationsleistung abgefordert, haben sie große Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit zu halten, ablenkende Reize auszublenden und das Wichtige herauszufiltern.

Der Name Aufmerksamkeits-Defizit-Störung mit oder ohne Hyperaktivität ist also eigentlich irreführend: Eigentlich handelt es sich in erster Linie um eine Schwierigkeit, die Aufmerksamkeit, aber auch allgemein das eigene Verhalten zu steuern und es gezielt an die Situation anzupassen.

Aufmerksamkeitsdefizitstörungen sind zu einem hohen Prozentsatz genetisch bedingt. Zusätzlich können  ungünstige Umweltbedingungen wie  Mangel an konstanter Zuwendung und konsequenter Erziehung, fehlende Alltagsstrukturen und zuviel Medienkonsum die Ausprägung in starkem Maße  ungünstig beeinflussen.

Bei der Aufmerksamkeitsdefizitstörung handelt es sich um eine Störung des Stoffwechsels in bestimmten Hirnregionen, vor allem in Teilen des Vorderhirns. Dieser Hirnteil hat die Aufgabe eines Steuerzentrums für Aufmerksamkeit und Verhalten und wird bei Menschen mit AD(H)S  zu wenig aktiviert.